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Um die Antwort vorwegzunehmen, keine von beiden.

Einen ganz andern Eindruck kann man gewinnen, wenn man die Regale der Lebensmitteldiscounter durchforstet. Dort sind gerade Verpackungen von Bio-Produkten aus Papier. Zudem suggeriert ein „rustikales“ Design in Naturfarben besonders umweltfreundlich zu sein.

Auch finden sich recht groß Hinweise wie „Diese Verpackung ist zu 100% recyclebar“ oder auch das FSC Siegel. All diese Maßnahmen sollen den Verbraucher beruhigen.

Was sind die Fakten?

Schaut man sich das FSC Siegel genauer an, sieht man den Zusatz FSC-Mix. Dies bedeutet, es müssen nur wenige Prozent von „nachhaltig“ produziertem Papier verwendet werden, um dieses Siegel zu erhalten. Tests haben ergeben, dass Hölzer aus sog. nachhaltiger Forstwirtschaft oft nicht besser als aus konventioneller Forstwirtschaft sind.

Zum Recycling muss man sagen, dies ist eine „Lösung“ aus den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Unser Problem heute ist, dass wir von allem zu viel verbrauchen. Zum Papierverbrauch muss man wissen, dass besonders in Deutschland riesige Mengen Holz verbraucht werden, welches zum großen Teil importiert wird.

Ein Beispiel: Einer der größten „Zulieferer“ ist die scandinavische Papierindustrie. Hier weiß man seit langem, dass unser Papierkonsum direkt nordische Wälder vernichtet. Diese Wälder wurden Jahrhunderte lang von Samen für ihre Rentiere genutzt. Wurden die Wälder durch Kahlschlag „abgeerntet“, so sind diese Flächen für die Rentiere nutzlos; sie wandern einfach darüber hinweg.

Also was können wir tun?

„And the Winner is“: Mehrwegverpackung

So sehen Gewinner aus:

Mehrweg
Mehrweg

Ich höre schon die ersten Kommentare: „Aber Glas ist schwer und benötigt daher viel Energie beim Transport!“

Ja, das ist richtig. Aber: Dies lässt sich ganz einfach lösen, indem man regionale Produkte kauft. Denn ein Liter Milch in Mehrwegverpackung mehrere hundert Kilometer transportiert, benötigt das Mehrfache an Transportenergie als das Milchglas der Molkerei aus der Region! Dieses Problem lässt sich also lösen.

Weitere Lösungsansätze sind die Verwendung von Mehrwegtaschen beim Kauf von Obst und Gemüse. Blumenkohl braucht z.B. gar keine Verpackung. Oder Wurst und Käse direkt an der Theke kaufen und in der mitgebrachten Dose transportieren.

Ich persönlich verzichte schon lange auf aufwendig verpackte Lebensmittel, besonders in Doppelverpackungen aus Kunststoffschale plus Kunststofffolienumhüllung. (Schon das Wort in ein Unding.)

Man muss aber auch den Herstellern klar sagen: Wir akzeptieren keine Mogelpackungen mehr! Ein Beispiel: Viele Produkte werden in zu großen Folienverpackungen angeboten. Dem Verbraucher soll ein große Menge des Produkts vorgetäuscht werden. In manche Verpackungen könnte man fast die doppelte Menge verpacken!

Folienverpackung
Folienverpackung

Hier ein Beispiel einer Folienverpackung ohne Umkarton und Befüllung immerhin zu 80 oder 90%.

Also jeder kann etwas tun und wir können heute damit anfangen! Die Mitwelt wird es uns danken.