Von Talheim bis Jungingen
18,7 km, 430 Auf- 410 Abstieg
Highlights: Bergrutsch am Hirschkopf, Dreifürstenstein, Aussichtspunkt Schild, Köhlberg
In Talheim starte ich bei kalten 2 Grad. Dafür ist heute wieder ein schöner glasklarer Herbstmorgen. Der Weg folgt zunächst dem Weiherbach, dieser durchquert Streuobstwiesen, die so charakteristisch für die Alb sind. Gerade um Talheim gibt es noch viele davon.
Es ist eine so friedliche Stimmung an diesem wunderbaren Herbstmorgen. Plötzlich höre ich neben mir den Schrei einer Drossel. Sekunden später fliegt vor mir aus der Baumreihe, die am Ufer des Bachs entlang führt, ein Sperber Männchen mit einer Singdrossel in den Fängen davon. So schnell kann sich alles ändern... Das alles geht so schnell, dass ich gar nicht versuche meine Kamera in Position zu bringen.
Nach den Sportplätzen führt der Weg durch einen Wald. Immer wieder hat man schöne Blicke zu den bewaldeten Bergkuppen der Alb. An den Waldrändern finden sich auch kleine Stücke von Wacholderheide. Bald erreiche ich ein Hinweisschild zum Hangrutsch am Hirschkopf, dieser ist über einen kurzen Abstecher erreichbar, was unbedingt empfehlenswert ist. Schon öfter habe ich Berichte im Fernsehen darüber gesehen, und heute stehe ich selbst unterhalb der Hangabbruchkante. Diese riesige Abbruchkante aus weißem Jura ist beeindruckend.
Ich entdecke sogar eine Nisthilfe für Wanderfalken und höre den Ruf eines Falken, kann aber keinen Vogel entdecken. Dann geht es zurück zum Albsteig und in Serpentinen steil aufwärts zum Hirschkopf. Ich bin erstaunt, denn der Albsteig führt an der Hangabbruchkante entlang. Manchmal ist es nur ein Schritt und man würde den Steilhang senkrecht hinabstürzen. Hinweisschilder warnen: „Hangkante unterwölbt“. Am Hirschkopf, der in knapp über 800m Höhe liegt, gibt es eine Schutzhütte. Auf einer Seite des Daches hängt ein großes Stück der Dachpappe herunter, die wahrscheinlich vom letzten Sturm weggerissen wurde.
Nach ca. weiteren 2 km Wanderstrecke am Albtrauf entlang erreiche ich den Dreifürstenstein. Der Name kommt von einem dreikantigen Grenzstein, denn in früheren Zeiten grenzten hier drei Fürstentümer aneinander: Hohenzollen, Fürstenberg und Württemberg. Das Besondere an diesem Bergvorsprung ist die schöne Aussicht ins Land und den Albtrauf entlang, aber vor allem hat man hier zum ersten mal einen beeindruckenden Blick zur Burg Hohenzollern. Für mich ist es Zeit für ein kleines Vesper, dann geht es weiter zu den Aussichtspunkten Schild (850m) und Weilerwaldkopf (857m). Ich habe genügend Zeit und genieße immer wieder auf den zahlreichen Bänken die schöne Aussicht.
Nach einem längeren Stück über die Albhochfläche gelangt man wieder an den Albtrauf und schon bald kommt das Tagesziel Jungingen in Sicht. Es folgt ein steiler Abstieg durch den Bergwald und zur Krönung des Tages wandert man durch eine Wacholderheide mit seltenen Pflanzen. Durch die lang anhaltende Trockenheit in diesem Jahr, gibt es leider weniger Blumen. Trotzdem entdecke ich Blüten des Enzian.
Gegen 16 Uhr erreiche ich meine Unterkunft Hotel Post in Jungingen.